Schwellung am Augenlid
Ein Gerstenkorn ist eine Entzündung der Augenliddrüsen, die von typischen Symptomen begleitet wird. Sehr auffällig und erstes Anzeichen für eine Entzündung ist die Schwellung am Augenlid. Bei einem Gerstenkorn können sowohl die inneren als auch äußeren Liddrüsen von einer Entzündung betroffen sein. Meist ist das ganze Augenlid von einer Schwellung betroffen. Am stärksten ist die Schwellung jedoch im Bereich der entzündeten Augendrüsen. Mit dem herausbilden des Eiterpickels geht die starke Schwellung zurück und begrenzt sich nur noch auf die betroffenen Liddrüsen. |
Wenn das Gerstenkorn juckt!
Begleitet wird ein Gerstenkorn in der Regel von starkem Juckreiz. Dieser tritt, wie die Schwellung, ebenfalls im Anfangsstadium der Entzündung auf und lässt nach, sobald sich der Eiterpickel gebildet hat.
Selbst wenn der Juckreiz unerträglich wird, wird dringend davon abgeraten, sich durch kratzen oder reiben Linderung zu verschaffen. Das Gerstenkorn könnte so vorzeitig aufbrechen und den Heilungsprozess hinauszögern. Gleichzeitig könnten die heraustretenden Bakterien durch ein Verteilen zu schweren Komplikationen wie einer Lidentzündung oder führen oder gar den gesamte Augapfel befallen. Ein Übergreifen auf das gesunde Auge kann durch kontaminierte Finger ebenfalls nicht ausgeschlossen werden.
Ein Gerstenkorn darf niemals ausgedrückt werden und Hygiene ist oberstes Gebot!
Gegen den unangenehmen Juckreiz helfen allerdings bewährte Hausmittel, homöopathische Mittel oder auch antibiotische Augensalben bzw. -tropfen.
Schmerzen bei einem Gerstenkorn
Die Schmerzen bei einem Gerstenkorn treten ebenfalls im Anfangsstadium der Entzündung auf und kommen durch die Druckempfindlichkeit der Schwellung zustande. Hinzukommt, dass die empfindliche Lidhaut auch ohne Entzündung sehr sensibel auf äußeren Druck reagiert. Ein weiterer Auslöser für Schmerzen kann ein auf der Lidinnenseite liegendes Gerstenkorn sein, das auf die Bindehaut drückt.
Hordeolum, Bindehautentzündung oder Hagelkorn?
Der Juckreiz, die Schwellung und die Schmerzen im Auge müssen nicht zwangsläufig auf ein Gerstenkorn hindeuten. Besonders im Anfangsstadium ähneln die Symptome denen einer Bindehautentzündung. Wichtig hierbei ist es zu prüfen, von wo aus die Schwellung und der Juckreiz ausgeht. Also ob sie vom oberen bzw. unterem Augenlid ausgehen oder direkt der Bindehaut zugeordnet werden können. Viel einfacher ist es das Gerstenkorn von einem Hagelkorn abzugrenzen. Zwar handelt es sich bei einem Hagelkorn ebenfalls um eine Entzündung der inneren Augenliddrüsen (Meibom-Drüsen), allerdings ist diese Schwellung unempfindlich gegenüber Druck und verursacht keinerlei schmerzen.
Eiter
Das charakteristische Erkennungsmerkmal des Gerstenkorns, der Eiterpickel, bildet sich in der Regel binnen 24 Stunden nach den Auftreten der Schwellung und des Juckreizes. Er ist ein Stecknadelkopf großer Pickel und mit Eiter gefüllt. Bei einem äußeren Gerstenkorn ist dieser deutlich an der weißen Haube zu erkennen. Bei einem inneren Gerstenkorn fällt die Diagnose schon deutlich schwieriger aus und kann mitunter nur von einem Augenarzt getroffen werden. Dieser muss dazu das Augenlid umklappen um die Schwellung eindeutig zu inspizieren.
Im normalen Verlauf dieser Entzündung bricht das Gerstenkorn innerhalb von vier bis sechs Tagen von alleine auf und der Eiter tritt aus. Liegt das Gerstenkorn auf der Lidinnenseite, dann dieser Prozess gelegentlich etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. Auf keinen Fall soll versucht werden das Gerstenkorn mit den Finger auszudrücken um diesen Prozess zu beschleunigen. Selbst dann nicht wenn das Gerstenkorn nicht von alleine aufbricht. In diesem Fall muss es von einem Augenarzt geöffnet und der Eiterherd entfernt werden. Selbstversuche können zu einer erheblichen Verschlimmerung der Entzündung führen und auch das Risiko für Ansteckung oder gar Komplikationen erhöhen.
Ist es ansteckend?
Wie bereits erwähnt ist Hygiene bei einem Gerstenkorn oberstes Gebot. Schnell können verunreinigte Finger die im Eiter befindlichen Krankheitserreger auf das andere Auge übertragen. Ebenfalls wahrscheinlich, ist bei unsachgemäßer Hygiene, ein übergreifen der Entzündung auf die Bindehaut oder auf den Augapfel (Orbitalphlegmone). Sogar die Übertragung der Krankheitserreger auf andere Mitmenschen ist nicht ausgeschlossen. Deshalb gilt es, den Eiterpickel niemals mit den Händen zu berühren und sich immer gründlich die Finger zu waschen. Eine Augenklappe sowie antibiotische Augensalben bzw. -tropfen haben sich als guten Schutz erwiesen und können das Ansteckungsrisiko deutlich minimieren.
Komplikationen bei einem Gerstenkorn
Komplikationen im Verlauf eines Gerstenkorns treten eher selten auf und lassen sich allein schon durch entsprechender Hygiene minimieren. Bei wiederkehrenden Gerstenkörnern muss nicht gleich mangelnde Hygiene der Auslöser sein, denn oftmals haben Gerstenkörner ihre Ursache in einem geschwächten Immunsystem oder in Diabetes Mellitus. Bei zeitlich schnell wiederkehrenden Gerstenkörnern sollten beide Faktoren durch einen Arzt ausgeschlossen werden. Sehr selten kann ein Gerstenkorn im Verlauf zu einem Lidabzess führen.
Fieber und Unwohlsein
In der Regel begrenzen sich die Symptome eines Gerstenkorns ausschließlich auf das Auge. Da diese Entzündungen aber vermehrt bei Immunschwäche auftreten kann es auch hier zu einem allgemeinen Krankheitsgefühl mit Anstieg der Körpertemperatur kommen. In diesem Fall heißt es sich Ruhe zu gönnen und die Kräfte zu schonen. Die Körpertemperatur sollte relativ schnell wieder auf Normalniveau sinken. Ist das nicht der Fall, selbst wenn sich bereits der charakteristische Eiterpickel gebildet hat, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen und die Ursache für das Fieber zu klären. Relativ normal ist ein allgemeines Unwohlsein in der ersten Zeit des Gerstenkornes, wie es beispielsweise bei einer Erkältung der Fall ist.